Kapitel Mission Bastille
„Vater“, Raouls Ton war leicht genervt, „kommt jetzt. Porthos wartet auf uns.“
„Nur die Ruhe“, gab Athos zurück und besah sich ein letztes Mal im Spiegel. Dort blickte ihm ein würdiger, maskierter Herr entgegen, ganz in feinstes Tuch gewandet, schwarz, aber mit edelsten Spitzen, eindeutig ein Mann des Hochadels. Diskret, aber wehrhaft. Es war nicht reine Eitelkeit, die den Grafen in den Spiegel blicken ließ, sondern das Wissen, dass Kleinigkeiten sie verraten konnten. Ein Degen, der zu einfach geschmiedet war, ein Tuch, das nicht dort steckte, wo es hätte stecken sollen. Im auserlesenen Kreis der Königin galt eine ganz bestimmte Etikette, und Baisemeaux kannte sie zu gut, als dass sie ihn mit ihren normalen Kleidern hätten täuschen können. Deswegen hatte Marie ihnen gleich am Morgen Kleider vorbeigebracht, die der letzten Mode folgten, auf dass nicht ein veralteter Schnitt sie verriet. Im letzten Moment hatte er sich erinnert, dass Baisemeaux ihn erkennen musste, immerhin hatte er ihn noch vor kurzem bei jenem seltsamen Diner in der Bastille gesehen, und zuerst hatte er bei Mousqueton auf der Kutsche warten wollen. Doch Marie hatte ihm lachend eine schwarze Maske hingehalten, und ihr Argument, dass er damit nur um so überzeugender wäre, weil nur wahrhaft hochgestellte Personen sich maskierten, hatte ihn schließlich bewogen, die Maske anzulegen. Er war sogar so weit gegangen, sein Haar zu einem Zopf zu binden, denn nur wenige Männer in seinem Alter hatten noch so volles Haar - und waren es nicht Nebensächlichkeiten, die oft in Erinnerung blieben?
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