Verrat vor La Rochelle von kaloubet und Aramis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 8 BewertungenKapitel Kapitel 7
Es war weit nach dem Zapfenstreich, als Porthos vorsichtig aus dem Lager schlich. Er umging die Feuer der Wachen und hielt sich im Schatten, denn sein nächtliches Vorhaben sollte diskret erfolgen, auch wenn er sich sagte, dass er, falls er geschnappt würde, sicher Dispens von Tréville erhalten würde. Immerhin war er in besonderer Mission unterwegs.
Behutsamen Schrittes tastete er sich in der Dunkelheit an den Fuhrwerken und Zelten der Trossleute vorbei, deren gedrungene schwarze Silhouetten, umflossen von silbrigem Mondlicht, wie eine schlafende Herde riesenhafter Tiere rings um ihn aufragten. Hin und wieder erklang das leise Schnauben der Zugpferde, doch ihre Besitzer schienen bereits in tiefem Schlummer zu liegen, denn alle Fackeln und Laternen waren erloschen, Talglichter und Kienspäne ebenso, und bloß die verkohlten Reste des längst heruntergebrannten Lagerfeuers glommen noch leise knisternd unter der Asche.
Auf Zehenspitzen, mit der lautlosen Geschmeidigkeit eines Katers auf Beutefang, die man dem Hünen angesichts seiner Leibesfülle gar nicht zutrauen würde, überquerte Porthos das Rasengeviert und lenkte seine Schritte zielsicher hinüber zu jenem Stellplatz, wo Toinettes Schankwagen stand. Dort angelangt, sah er sich verstohlen um, doch kein Nachtschwärmer, kein lauernder Schatten, keine verdächtige Gestalt wollte sich zeigen, und so trat er an das Fuhrwerk heran und klopfte mit sachter Hand an die geschlossene Wagentüre.
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