Kapitel Kaffee
Sechs, sieben, acht. Achtmal hatten die Glocken von St.Sulpice geschlagen, wenn er richtig mitgezählt hatte. Höchste Zeit aufzustehen, doch ein Blick zum Fenster verriet ihm, dass es draußen immer noch Stein und Bein fror - und dementsprechend in seiner Wohnung auch nicht viel wärmer war, denn Grimaud hatte um Urlaub gebeten, und das Feuer, das er vor dem Zubettgehen noch einmal angeheizt hatte, war inzwischen lange ausgegangen. Vorsichtig hob er die Decke etwas an und angelte nach seinem Morgenrock, es half nichts, auch wenn er liegen bliebe, würde es nicht wärmer werden.
Zitternd schlüpfte er in seine Pantoffeln und sorgte als erstes dafür, dass das Feuer in dem kleinen Ofen in der Küche wieder brannte. Er wagte nicht, zu viel Holz aufzulegen, Holz war teuer, und wer wusste, wie lange dieser Winter noch dauerte. Immerhin verbreitete der kleine Ofen bald angenehme Wärme, nun musste er sich nur noch um das Frühstück kümmern. Eine Flasche Wein? Nein, nicht schon wieder! Er hatte gestern schon entnervt zu Wein und Brot gegriffen, denn zu kochen war seine Sache nicht, aber er konnte sich nicht zwei Wochen allein von Brot und Wein ernähren und bei dieser Kälte zum Frühstücken außer Haus zu gehen, sagte ihm kein bisschen zu. Doch halt, er hatte noch einen Rest dieser kleinen Bohnen, die ihm Le Borgne vor kurzem zugesteckt hatte, daraus ließ sich ein exzellentes warmes Getränk brauen. Gerade streckte er die Hand aus, um das kleine Büffet zu öffnen, da hörte er ein Geräusch an der Eingangstür.
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