Kapitel Rache
Aramis stand am Fenster der kleinen Gästekammer in der Auberge zu Béthune, in welcher er zusammen mit Athos Quartier bezogen hatte, und starrte hinaus in die regennasse, nachtschwarze Dunkelheit. Selbst hier, hinter dieser Wand, die sein Zimmer von Porthos` und d`Artagnans Kammer trennte, vermeinte er, im Geiste immer noch die tränenerstickte Stimme des jungen Gascogners zu vernehmen, seinen verzweifelten Aufschrei, der sich seinem Munde entrang, als Constance, seine Liebste, qualvoll in seinen Armen starb. Wie schrecklich war dies Bild, wie entsetzlich seines Freundes Schmerz! Doch Aramis wusste, kein Wehlaut erscholl nun von drüben, kein Schluchzen erfüllte die Stille, der arme Junge lag nebenan zu Bett, eingehüllt in warme Decken, und weinte sich leise in den Schlaf. Pleure, pleure, coeur plein d`amour, de jeunesse et de vie! D`Artagnans Kräfte waren erschöpft, seine herzzerreißende Klage nun verstummt, Porthos hatte Aramis die Hand auf den Arm gelegt und ihm zugenickt, tiefe Trauer im Herzen, und so verließ dieser das Schlafgemach seiner beiden Gefährten, um sich für die Nacht in sein eigenes zurückzuziehen.
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