Kapitel Wärme I
Es regnete. Seit Stunden. Seit sie ihre Posten vor dem Seiteneingang des Louvre bezogen hatten, dem besonderen, weil selten benutzen und in Dunkeln liegenden Eingang, der immer dann streng bewacht werden musste, wenn seine Majestät Louis le Treizième wieder einmal befürchtete - und meistens nicht einmal zu Unrecht - von Meuchelmördern umgeben zu sein. Leider lag gerade dieser Eingang nicht unter einer der vielen Arkaden, die den Louvre zierten, und so waren sie der Wucht des Wetters ungeschützt ausgesetzt, heute nun dem Regen, dem kalten und graupeligen Novemberregen. Athos zog fröstelnd seinen Mantel enger an sich, doch das half nur wenig. Alles war durchnässt, Stiefel, Mantel, Hut, von allem tropfte das Wasser und seine Finger in den kalten, glitschigen Handschuhen fühlte er schon gar nicht mehr. Die Muskete, die neben ihm an der Mauer lehnte, war bei solchem Wetter unnütz, das Pulver war feucht, nicht zu gebrauchen und er bemühte sich schon gar nicht mehr, die Lunte am Glühen zu halten. Wobei hier, in den engen Gassen, diese Waffe sowieso nur Zierde war, Zeichen ihres Rangs, mehr nicht. Hier brauchte man im Falle eines Angriffs ein Messer oder eine Pistole, selbst der Degen konnte sich als zu sperrig erweisen.
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