Zwischen den Fronten von kaloubet , Rochefort, Aramis und Armand-Jean-du-Plessis
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 94 BewertungenKapitel In Sicherheit
Kalt. Es war eiskalt. Und er … sank? Einen kurzen Moment lang wusste Athos nicht, wo er sich befand und hätte beinahe nach Luft geschnappt, gleich darauf setzte sein Verstand wieder ein – Wasser, Stückpforte, die Bordwand! - da berührten seine Füße auch schon den sandigen Boden des Hafenbeckens. Er stieß sich ab und stieg wieder auf, durchbrach die Wasseroberfläche und sog gierig die Luft in seine brennenden Lungen, schluckte Wasser dabei und fing an zu schwimmen. Es geriet ihm mehr zum Hundepaddeln, seine Schulter schmerzte und sein linker Arm gehorchte ihm nicht, er musste mit der linken Seite auf die Bordwand geprallt sein. Vorsichtig sah er nach oben, zu dem dunklen Umriss des Schiffes, immerhin schossen sie nicht, vermutlich, weil er in der Dunkelheit und dem kabbeligen Wasser nicht zu erkennen war. Dann also nach vorn, zu der Kaimauer. Kaimauer? Er reckte sich ein wenig, versuchte die Mole zu erkennen, aber der Nebel hatte sich wieder verdichtet, der Kai, die daran festgemachten Fischerboote, alles war hinter dem Nebelschleier verborgen. Eine leichte Strömung zog an ihm und er ließ sich tragen, die ablaufende Tide würde ihn hoffentlich an das Ufer schwemmen – doch genausogut konnte sie ihn aus dem Becken hinaus auf das Meer ziehen. Verflucht noch eins, er sah einfach nichts, er schwamm ein wenig nach rechts, ließ sich treiben, schwamm wieder, hätte da nicht schon lange die Steinmauer sein müssen? Die Wellen spielten mit ihm, Gischt spritzte in sein Gesicht, er schluckte Salzwasser, verstärkte die Beinschläge, Herrgott, wo war dieser verdammte Kai? Hinter ihm war das Schiff im Nebel verschwunden, immer dichter wurde das weiße Gespinst, er kam sich vor wie auf der offenen See und paddelte verzweifelt weiter. Kam er überhaupt voran? Hätte er nicht schon längst an der Mole sein müssen? Sein Körper schmerzte, seine Lungen brannten, da verdichtete sich etwas, wurde zu dunklem Schatten, wurde zu einer Mauer aus Stein. Er schwamm darauf zu, da war eine Treppe, glitschige, tangbewachsene Stufen, er zog sich hoch, Stufe für Stufe, und sank auf dem Kai zusammen. Übelkeit durchflutete ihn und er erbrach das Salzwasser in heftigem Schwall, richtete sich dann zitternd auf die Knie auf – er musste zu ihrem Schiff, die anderen waren vielleicht schon dort, sie mussten fort von hier! Er stand auf, stützte sich an der Mauer ab und machte ein paar vorsichtige Schritte. Seine Hüfte schmerzte, aber er konnte gehen, anscheinend hatte er sich nichts gebrochen. Er befühlte seine Schulter, seinen Arm, tastete sich ab, auch da bemerkte er keinen Bruch, er hatte sich wohl nur die linke Seite geprellt. Das war knapp gewesen! Langsam ging er den Kai entlang, da lag ihr Schiff, aber es war leer. Wo waren seine Freunde? Waren sie noch auf derTriumph ? Hatten die Engländer sie gefasst? Er stieg in den kleinen Segler hinab, kauerte sich hinter der Bordwand zusammen und starrte verzweifelt auf das dunkle Wasser, über dem der Nebel tanzte. War nur er entkommen?
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