Reviews für "Die Gräfin de Winter" von Rochefort

  Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 30 Bewertungen

duchesse · vor 11 Jahren · Kapitel 5. Die Gärten von Amiens - Teil 2

Hallo Rochefort,

ich habe deine Geschichte gerade zum ersten Mal bis hierher gelesen und muss sagen, ich bin schon jetzt sehr gespannt, wie es mit Rochefort und Mylady weitergeht! Deine Idee, einmal zu erzählen, wie es zur "Zusammenarbeit" der beiden und Richelieu gekommen ist, finde ich interessant, denn Dumas verrät uns darüber ja nur sehr wenig.

Schön ist auch, dass sie einander zunächst einmal misstrauen - Mylady, weil sie sich beobachtet fühlt und nicht weiß, von wem; Rochefort, weil er irgendwie zu fürchten scheint, dass ihre weibliche Anziehungskraft ihn für wichtigere Dinge blind machen könnte. (Das macht ihn schon mal sympathischer als all die Schlaffis, die ihrem Charme in Scharen erliegen. Ha!)

Buckingham als Schwerenöter ist gut getroffen.. erst ist er unsterblich in Mylady verliebt, und als er merkt, dass er sie nicht kriegen kann, macht er sich umgehend an die Königin heran *schüttel*

Liebe Grüße und viel Spaß beim Weiterschreiben,

duchesse

Rochefort · vor 11 Jahren

Hallo Duchesse,

ich freue mich, dass Du meine Geschichte gelesen hast - und vielen Dank für Dein nettes Review! Es stimmt, bei Dumas erfährt man eigentlich nicht, wie Mylady in Richelieus Dienste kam und ich fand es interessant, mir darüber Gedanken zu machen und eine Geschichte dazu zu erfinden.

Aufgrund seiner Position als Leiter des Geheimdienstes muss Rochefort sehr vorsichtig und misstrauisch sein, sonst würde er vermutlich nicht lange überleben. Aber ganz unempfänglich ist auch er nicht für Myladys Reize, wie sich ja im ersten Kapitel zeigt... ;-)) 

Buckingham kommt für mich im Roman als unglaublicher Egozentriker und Egoist rüber. Er ist es offenbar gewohnt, immer zu bekommen, was er will und er nimmt dabei überhaupt keine Rücksicht auf die Konsequenzen seines Handelns.

Liebe Grüße

Rochefort

AlienorDartagnan · vor 11 Jahren · Kapitel 5. Die Gärten von Amiens - Teil 2

Oh, schön, ein neues Kapitel :)
Mir gefällt schon der Anfang, wie du den Garten und die darin picknickenden Höflinge und flanierenden Paaare beschreibst, das stand mir beim Lesen alles richtig schön bildlich vor Augen, ich sah den Garten richtig vor mir.  
Wie gut, dass Rochefort englisch, und somit die Höflinge belauschen kann. Der Herzog von Buckingham scheint ja ein echter Schürzenjäger zu sein, wenn selbst Mylady zu seinen Eroberungen zählt..die Königin würde sich von ihm besser fernhalten, da er ihr bestimmt nur Unglück bringen, und außerdem keinerlei Rücksicht auf sie nehmen würde. Mylady ist abgereist wegen Erkranung ihres Mannes..ob sie bei seinem Tod  wohl etwas mit Gift nachgeholfen hat? Der Herzog scheint ja nicht zu wirklicher Liebe, sondern nur zu flüchtiger Schwärmerei fähig zu sein, so schnell wie er von der Vereehrung von Mylady zu der von Königin Anna übergewechselt ist. Nein, ein Leben als Buckinghams Mätresse im goldenen Käfig würde sicherlich nicht zu Mylady passen, dafür ist sie eine viel zu unabhängige, energische Persönlichkeit.
Buckingham wird mir wirklich immer unsympathischer...erst umwirbt er Mylady nach allen Regeln der Gunst, und nachdem er von ihr einen Korb bekommen hat, macht er sich an die Königin heran und spaziert mit ihr im Garten herum, womit er sie der Gefahr, erkannt und blossgestellt zu werden, aussetzt.
Dieses Mal ist es ja noch gutgegangen, aber die Königin sollte dem Herzog lieber aus dem Weg gehen, wenn sie sich nicht ins Unglück stürzen will. Dieser Mann ist auch gar nicht wirklich an ihr interessiert, er will womöglich damit glänzen, selbst eine Königin im Sturm erobern zu können. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Liebe Grüße

Alienor

Rochefort · vor 11 Jahren

Liebe Alienor!

Danke, dass Du immer so ausführliche Reviews schreibst. Beim Schreiben der Garten-Szene habe ich mich an meine eigenen Besuche in solchen barocken Anlagen erinnert und versucht, meine Eindrücke wieder zu geben.

Buckingham ist auch mir nicht sympathisch. Ich glaube zwar nicht, dass seine Schwärmerei für Königin Anna nur gespielt ist, denn er betreibt ja direkt einen Kult um sie. Es gibt da ja die Szene bei Dumas, wo Buckingham in seinem Schloss einen Raum nur zu ihrer Verehrung eingerichtet hat, wo ein Bildnis von ihr steht, umrahmt von lauter Kerzen usw. und den er d'Artagnan zeigt. Das Problem ist, dass Buckingham so egozentrisch und egoistisch ist, dass ihm die Folgen seines Handelns völlig egal sind bzw. er scheinbar überhaupt nicht darüber nachdenkt, in welche Gefahr er die Königin durch seine Zudringlichkeit bringt. Du hast in jedem Fall damit recht, dass die Königin sich von ihm fern halten sollte. Doch ich kann mir vorstellen, dass diese leidenschaftliche Verehrung durch den Herzog für sie etwas so Besonderes ist, weil sie von ihrem Gemahl, dem König, keine Zuneigung erfährt. Irgendwie tut sie mir in dieser Hinsicht auch leid. Es muss sehr schwer sein, an einem fremden Hof fern der Heimat leben zu müssen und kaum Freunde um sich zu haben...

Dass Mylady ihre Affäre mit Buckingham so rasch beendet hat, liegt sicher daran, dass sie seinen besitzergreifenden Charakter durchschaut hat und sich nicht von ihm vereinnahmen lassen wollte. Dazu ist ihr ihre Unabhängigkeit viel zu wichtig. Außerdem hielt sie es für besser, nachdem sie, wie Du richtig sagst, beim Tod ihres Mannes ein wenig nachgeholfen hatte, erst einmal aus England zu verschwinden.

Liebe Grüße

Cornelia

Aramis  · vor 11 Jahren · Kapitel 5. Die Gärten von Amiens - Teil 2

Liebe Cornelia,
ach, ich liebe Monsieur der Rochefort und seine klugen, subtilen Aktionen! Das anzügliche Gespräch zwischen den jungen Hofschranzen beim Picknick im Garten find ich total witzig und überaus amüsant formuliert - man sieht die jungen Herren und ihr Gelage leibhaftig vor sich, beim Lesen, und wie sie dabei, hochmütig und geil auf Skandalgeschichten, die Ereignisse bei Hof und Myladys etwas undurchsichtige Rolle  gemeinsam durchhecheln! Hat das geheime Treffen zwischen dem lüsternen Buckingham und der Königin im Garten nicht auch in Wirklichkeit stattgefunden? Ich glaube, irgendwo ist mir dazu mal was untergekommen - eine tolle und spannende Idee auch von Dir, Rochefort dieses Rendezvous belauschen zu lassen! Das wird Seine Eminenz sicher brennend interessieren, stell ich mir vor -
Liebe Grüße
Aramis

Rochefort · vor 11 Jahren

Lieber Aramis!

Schön, dass Dir die Picknickszene gefallen hat. Den ganzen Tratsch und Klatsch an den Höfen damals stelle ich mir grässlich vor. "Mobbing" und all diese netten Dinge sind sicher keine "Erfindung" unserer Zeit...

Das Treffen zwischen Buckingham und der Königin hat tatsächlich stattgefunden, das stimmt. In unserer Richelieu-Biografie wird es ausführlich beschrieben. Weil es zeitlich genau mit der Handlung meiner Geschichte zusammenfällt, wollte ich die Szene unbedingt einbauen, auch wenn ich dadurch ein wenig von den unmittelbaren Geschehnissen rund um Mylady abschweife. Bei einem Buch oder Film würde man vielleicht sagen "Das ist aber ein wenig dick aufgetragen" oder "Das ist doch etwas unrealistisch, dass sich die Königin von Frankreich mit dem 1.Minister des (halb) feindlichen England zu einem Rendezvous trifft." Aber wie man sieht - die unglaublichsten Geschichten schreibt immer das Leben selbst. Genauso faszinierend finde ich übrigens die Ereignisse beim "Tag der Geprellten", aus denen ich später unbedingt auch mal eine Fanfiction machen möchte.

Liebe Grüße

Rochefort