Reviews für "Die Gräfin de Winter" von Rochefort

  Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 30 Bewertungen

AlienorDartagnan · vor 10 Jahren · Kapitel 8. Im Salon Rambouillet

Und der schwarzgekleidete Begleiter des Kardinals ist wohl Rochefort? Rochefort hat in den Diensten des Kardinals bestimmt so viel zu tun, dass er nur dann, wenn sein Dienstherr Lust auf den Zirkel im Hotel Rambouillet hat, dazu kommt, an den interessanten, intellektuellen Diskussionen teilzunehmen. Und außerdem scheint Rochefort ein Pferdenarr zu sein und sich für diese Tiere genauso wie für die Gedichte begeistern zu können. Rochefort kam also nur in den Salon, um als Agent neue Informationen sammeln zu können, wozu so ein Salon, in dem sich fast der gesamte Pariser Adel trifft, sicherlich nicht schwierig ist. Ob der Kardinal wohl auch aus diesem Grund den Zirkel besucht? Mit der Marquise de Rambouillet scheint Rochefort ja eine enge Freundschaft zu verbinden, und es ist sicherlich nützlich für ihn, dass sie ihn mit Informationen über die Gäste versorgt. Warum kennt Rochefort sich so gut mit Pferden aus? War er nicht auch mal früher der Stallmeister des Kardinals bevor er dessen Geheimdienst leitete?
Oh, Rochefort hält also Ausschau nach Mylady de Winter...ich bin gespannt was er von ihr will. Dass Mylady bei keinem gesellschaftlichen Anlass fehlt, wundert mich nicht, sie setzt sich wohl gerne in Szene, kann dort außerdem immer den neuesten Klatsch erfahren rund weiß bald über jeden in der Stadt Bescheid. Charlotte de Winter trägt also ein traumhaftes Kleid, mit dem sie wahrscheinlich jeder anderen Dame im Salon die Schau stiehlt...und eine Frau wie sie würde wohl selbst im Kartoffelsack noch die Blicke der Männer auf sich ziehen. Oh, sie ist also neugierig auf den berühmten Kardinal  Richelieu und möchte ihn einmal aus der Nähe sehen. Ich ahne es schon...nun wird sie bald seine Agentin werden...eine Frau wie sie kann er nicht übersehen und wird sich sicherlich sagen, dass sie ihm in seinen Diensten als Agentin sehr nützlich sein könnte. Eine Frau die so viele Reize zu bieten hat wie Mylady kann einen Mann ausspionieren, da dieser nur Augen für ihre Schönheit haben und nicht einmal merken wird, dass sie ihm nur Staatsgeheimnisse entlocken will. Sie hat Rochefort also wiedererkannt und weiß nun, dass man sie wohl der Spionage für England verdächtigt. Ja, die direkte Aufmerksamkeit Richelieus ist ihr sicher, wenn er sie erst einmal erblickt hat..vielleicht war ihre Idee, ins Hotel Rambouillet zu kommen um ihn zu sehen doch nicht so gut. Aber, typisch Mylady, lässt sie sich von solchen Gefahren nicht abschrecken und will sehen was der Abend für sie noch bereithält, ja das passt zu ihr, sie würde niemals einfach den Salon verlassen um den Blicken des Kardinals zu entgehen. Richelieu hat sie also bereits gesehen und schaut zu ihr herüber, während er sich mit Rochefort und der Marquise unterhält...ob er da bereits wohl darüber nachdenkt, sie zu seiner Agentin zu machen?
Der Kardinal hat also einen eigenen Salon im Hotel de Rambouillet? Ob er Mylady wohl dorthin bestellen wird? Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht und ob der Kardinal mit Charlotte de Winter sprechen wird. Ein sehr gut geschriebenes Kapitel, ich finde es schön, dass es mal eine Geschichte gibt, in der man erfährt, wie Mylady Agetin des Kardinals wurde und wie sie Rochefort kennenlernte.

Liebe Grüße

Alienor

Rochefort · vor 10 Jahren

Liebe Alienor!

Vielen Dank für dieses ausführliche Review! Ja, ich denke, ein Salon wie der von Madame de Rambouillet ist ein geradezu idealer "Umschlagplatz" für Informationen und das weiß ein Mann wie Rochefort natürlich zu nutzen. Dass er und Richelieu an diesem Abend dort sind, ist natürlich kein Zufall, haben sie doch Charlotte de Winter schon längere Zeit im Auge und wissen, dass sie ebenfalls im Salon anzutreffen sein wird. Der Kardinal will sich die Chance, eine offenbar so ungewöhnliche, attraktive und charismatische Frau als Agentin zu gewinnen, nicht entgehen lassen. Aber vorher möchte er sich persönlich ein Bild von der Dame machen.

Was Rochefort betrifft, so ist er immer noch Stallmeister Richelieus, das ist sein offizielles Amt. Dass er den Geheimdienst des Kardinals leitet, davon soll die Öffentlichkeit ja möglichst nichts erfahren...

Liebe Grüße

Rochefort

AlienorDartagnan · vor 10 Jahren · Kapitel 8. Im Salon Rambouillet

Sorry dass ich erst jetzt reviewe, aber ich hatte einen schlimmen Asthmaanfall und fühlte mich ein paar Tage lang total müde und geschwächt. Aber jetzt gehts mir schon etwas besser und ich werde schonmal ein Kapitel lesen :)
An das Hotel de Rambouillet kann ich mich noch erinnern, irgendwo im Roman wurde das doch erwähnt. Diese Marquise de Rambouillet scheint wirklich eine Liebhaberin und Mäzenin der Dichterszene zu sein, wenn sie ihn ihrem Haus solche Zirkel veranstaltet.  So ein intellektueller Zirkel war wohl auch für die Adeligen der damaligen Zeit eine angenehme Abwechslung, etwas ganz anderes als die üblichen Bälle, bei denen es ja meist nur um Hofklatsch und die neuesten Kleider ging. Der erste Minister von Frankreich...das ist doch Kardinal Richelieu? Dass er dort auftaucht wundert mich gar nicht, er war ja selbst ein begeisterter Autor, der unter anderem, wie man aus dem Roman erfährt, das Stück "Mirame" geschrieben hat. Somit dürfte er ab und zu auch das Bedürfnis zum gegenseitigen intellektuellen Austausch verspüren.

Review Teil 2 folgt

Liebe Grüße

Alienor

kaloubet  · vor 10 Jahren · Kapitel 8. Im Salon Rambouillet

Ein schwarzes Pferd für den schwarzen Reiter, das passt, doch wird Rochefort noch eine Weile warten müssen, bevor er ihn einreitet. Interessant, dass ihn die Pferdeliebe mit Madame de Rambouillet verbindet, dass sie sich auch für Pferde begeistert, ist ja nicht selbstverständlich. Doch schimmert da mehr zwischen den Zeilen durch? Mir schien, er wäre ihr gegenüber nicht ganz uninteressiert ... 

Was Mylady anbelangt, so ist es wohl zu spät, sich unauffällig zurückzuziehen, in so einem Kleid, mit ihrer Prestance, da muss sie damit rechnen aufzufallen. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie das zu ihren Gunsten ausnutzen wird.

Ein sehr anschaulich geschriebenes Kapitel, grad köntne man meinen, selbst dort zu sein.

Liebe Grüße

Kalou

Rochefort · vor 10 Jahren

Liebe Kaloubet!

Es freut mich, dass es uns gelungen ist, die Stimmung im Salon de Rambouillet anschaulich wiederzugeben! :-))

Ja, Rochefort hat eindeutig eine Vorliebe für die Farbe Schwarz...;-)) Sein eigentliches Lieblingspferd ist aber, soviel darf ich verraten, ein Brauner! Doch dazu mehr in einer anderen Geschichte. Was die Beziehung zwischen dem Comte und Madame de Rambouillet angeht, so entwickelte sich aus einem anfangs nur "beruflichem" Interesse von Seiten Rocheforts mit der Zeit echte Sympathie, doch diese ist rein freundschaftlicher Natur.

Mylady ist eindeutig eine Frau, die durch ihre bloße Anwesenheit schon die Blicke auf sich zieht - so zumindest stelle ich sie mir vor und daraus resultiert ja auch ihre Wirklung auf die Männerwelt... Und ja, sie ist sich dieser ihrer Stärke durchaus bewusst und versteht sie zu nutzen...

Liebe Grüße

Rochefort

Aramis  · vor 10 Jahren · Kapitel 8. Im Salon Rambouillet

Lieber Rochefort & Armand -Jean du Plessis,

vielen Dank für euer neues, höchst interessantes Kapitel zu dieser Geschichte! Ja, der Salon Rambouillet ist in der Tat ein geistiges und kulturelles Zentrum der Stadt, und seine salonière eine zutiefst beeindruckende Frau. Auch Rochefort kann sich offensichtlich ihrer Liebenswürdigkeit und Klugheit nicht entziehen - und wenn sie überdies sogar Gestütsbesitzerin ist, dann hat sie mit Sicherheit seine Sympathie gewonnen! Edle Pferde sind ja Rocheforts Leidenschaft - ich glaube, ich rieche, was hier an realem Background dahinterstecken könnt`! *zwinker*
Nun begegnen also Richelieu, Rochefort und Mylady einander im Salon Rambouillet, und dass die Information, der Graf wäre rangoberster Agent Seiner Eminenz, bei Charlotte ziemliche Unsicherheit auslöst, ist angesichts ihrer persönlichen Situation nur zu verständlich. Dass der Kardinal sich ins Séparée zurückzieht, lässt darauf schließen, dass nun wohl das erste rencontre zwischen ihm und Mylady in die Wege geleitet werden soll - ich bin gespannt, ob ich damit richtig liege! Dass die "umtriebige Dame bei kaum einem kulturellen Anlass fehlt", lässt mich natürlich auch an wen ganz bestimmten denken! *zwinker* Ich finds köstlich und höchst amüsant, beim Lesen, gewisse real existierende Eigenschaften hier in eurer Geschichte kongenial abgebildet zu sehen!

Liebe Grüße
Aramis

Rochefort · vor 10 Jahren

Lieber Aramis!

Vielen Dank für Dein wohlwollendes Review! Die Marquise de Rambouillet muss wirklich eine sehr interessante und außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen sein und irgendwie bot es sich vom Verlauf der Handlung her an, die beiden abschließenden Kapitel in ihrem Salon spielen zu lassen. Und Du hast es völlig richtig erkannt: Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen und Ereignissen sind durchaus gewollt und nicht zufällig. *zwinker* Bei der Intensität, in der wir unsere Geschichten spielen und "leben", komme ich einfach nicht umhin, manches davon auch in die Fanfiction einfließen zu lassen.

Was Charlottes erklärtes Ziel betrifft, nämlich sich in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen, so wäre dieses natürlich durch solch einen Spionage-Verdacht extrem gefährdet. Doch nicht umsonst lässt sich Mylady gut mit einer Katze vergleichen, die bei jedem Sturz immer wieder sicher auf ihren Pfoten landet...

Liebe Grüße

Rochefort