Eine regenreiche Nacht von Jana
Durchschnittliche Wertung: 5, basierend auf 4 BewertungenKapitel der Schein trügt
Die Straßen waren dunkel und leer, nur der helle Mond beschien die Fassaden der Häuser, auf denen ihre Schatten wie gespenstische Dämonen wirkten. Doch die beiden Musketiere interessierte dies nicht, denn alles was sie wollten war endlich vor ihrem warmen Kaminzu sitzen und sich einen Becher warmen Weines von ihren Dienern bringen zu lassen.
Nach einigen Minuten, in denen sie still nebeneinander her gingen, erreichten sie endlich eine Abzweigung, wo sich ihre Wege trennten und von wo aus es nicht mehr weit zu ihren Häusern war.
Zu müde um noch eine große Abschiedsrede zu halten, nickten sich die beiden Freunde nur kurz zu und verschwanden jewweils in verschiedenen Gassen und schon bald wurden beide wieder von der Dunkelheit umhülltund Aramis beschleunigte seine Schritte ein wenig, denn es wurde ihm inzwischen doch ein wenig unheimlich und er hatte das Gefühl nicht allein zu sein. Desahlb wollte er so schnell wie möglich in sein sicheres Heim zu verschwinden.
Athos dagegen ließen die Ereignisse des Abends nicht in Ruhe und die ständige Frage warum ihnen keiner der wachhabenden Musketiere aus dem Louvre zur Hilfe gekommen war, schwirrte in seinem Kopf hin und her, denn ihr Kampf vor dem Tor konnte unmöglich so leise gewesen sein, dass sie es nicht gehört haben konnten, nein ganz im Gegenteil, sie hatten sich gegenseitig sogar laute Warnrufe zu gerufen, wenn einer ihrer Gegner in einem unbeobachteten Augenblick ihnen zu nahe kam und auch die Rufe des Anführers der unbekannten Gruppe waren über den ganzen Hof gehallt.
Athos seufzte und schüttelteden Kopf, denn dies alles gab für ihn keinen Sinnund deshalb nahm er sich vor morgen noch vor seinem Dienst zu Herr de Tréville zu gehen um ihn über diese merkwürdigen Vorkomnisse zu unterrichten.
Plötzlich blieb er stehen und sah sich um, denn er war sich sicher eine Bewegung hinter sich wargenommen zu haben, doch als er sich umdrehte sah er nichts als eine leere vom Mond beschienene Gasse. Athos unterdrückte ein Gähnen und machte sich wieder zurück zu seinem Haus.
Das Gefühl verfolgt zu werden blieb allerdings und so beschleunigte er seine Schritte nochmals, denn obwohl er völlig erschöpft war, konnte er sich trotztdem auf seine Sinnesschärfe verlassen, denn diese hatte ihn noch nie im Stich gelassen.
Langsam aber sicher näherte sich seinem Haus und er spürte schon die Vorfreude auf einen gemütlichen Sessel vor seinem warmen Kamin in sich aufkommen, als er plötzlich schnelle Schritte hinter sich vernahm und er mit gezogenem Degen herumschnellte.
Sein Gefühl hatte ihn doch nicht getäuscht, denn hinter ihm standen zwei Personen, die er als ihre Angreifer identifizieren konnte, aber sobald er sie erblickte, ergriffen sie auch schon die Flucht und Athos sah ihnen kopfschüttelnd hinter her.
Warum hatten sie ihn nicht erneut angegriffen und warum waren sie ihm dann überhaupt gefolgt?
In diesem Augenblick nahm er noch eine weitere Bewegung neben sich war und bevor er erkennen konnte was es war, durchzuckte ein stechender Schmerz seinen Kopf und er verlor den Boden unter den Füßen und er fiel in ein schwarzes Loch.