Eine regenreiche Nacht von Jana

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Kapitel Kampf

Damit hatte keiner der beiden auch nur annähernd gerechnet und so war es auch nicht verwunderlich, dass sie sich von der einen zur anderen Sekunde in einer mehr als nur schlechten Situation befanden.

Aramis bekam es gleich mit drei Gegnern zu tun, die ihm aber wenig Schwierigkeiten zu machen schienen und er sie mit ein wenig Anstrengung gut in Schach halten konnte.

Athos dagegen hatte schon sichtlich mehr Probleme seine Vier Gegner bedrängten ihn stark von allen Seiten, sodass er große Schwierigkeiten hatte ihren schnellen Angriffen auszuweichen. Schon nach wenigen Minuten war er stark außer Atem und sein schwerer durchnässter Mantel schränkte ihn in seiner Bewegungsfreiheit noch zusätzlich ein.

Doch so langsam aber sicher schienen die Angreifer die Lust zu verlieren und die beiden Musketiere merkten deutlich wie sie sich immer weiter zurück zogen, doch noch war der Kampf nicht gewonnen, denn auch Athos und Aramis hatten ihre Kraftreserven fast aufgebraucht und konnten nur noch mit großer Mühe und Not ihren Angreifern ausweichen.

„Jetzt nur nicht aufgeben mein treuer Freund wir haben es bald geschafft!“ rief Athos seinem Freund hinüber um ihn noch weiter anzuspornen, denn er hatte wohl gemerkt, dass Aramis sich bereits am Ende seiner Kräfte befand, da seine Angreifer, nicht wie es anfangs schien einfach zu bändigen gewesen waren, sondern dies anscheinend alles nur ein übler Plan gewesen war um jetzt mit voller Härte anzugreifen, da sie endlich ihr Ziel erreicht hatten, nämlich Aramis so weit zu schwächen, dass sie jetzt wohl leichtes Spiel mit ihm haben würden.

Auf die Worte seines Freundes zeigte Aramis keinerlei Reaktion, denn er musste sich mit aller Macht auf seine Gegner konzentrieren und auch Athos hatte weiterhin stark mit seinen Gegnern zu kämpfen, sodass er sich jetzt nicht weiter um seinen Freund kümmern konnte, denn auch er wurde zusehens langsamer und seine Bewegungen träge. Ihre Feinde bemerkten dies natürlich und so besannen sie sich doch noch einmal darauf ihre Gegner mit voller Härte anzugreifen.

Athos hatte sich so etwas schon gedacht und auch darauf vorbereitet, doch er war inzwischen so erschöpft, dass er bei dem nächsten kräftigen Hieb, den er parierte nur mit Mühe parieren konnte.

Plötzlich hörten sie ein lautes Bim Bam durch die inzwischen dunklen Straßen von Paris hallen und nun wussten Athos und Aramis, dass sie es geschafft hatten, denn es war Zeit für die Wachablösung und jeden Moment konnten die nun Wachhabenden Musketiere erscheinen.

„Was ist da los?“ „Was passiert da?“ „Athos Aramis seid ihr das?“ kamen verwirrte Rufe aus der Dunkelheit zu ihnen herüber und bald darauf hörte man auch schwere Schritte auf dem immer noch matschigen Boden sich nähern.

Die fremden Angreifer setzten zu einer überstürzten Flucht an und verschwanden in den umliegenden Gassen und wurden schon nach kurzer Zeit von der Dunkelheit verschluckt.

Weder Athos noch Aramis setzten zu einer Verfolgung an, der Kampf hatte sie einfach zu sehr erschöpft, als das sie jetzt noch die Kraft dazu gehabt hätten den Männern nach zusetzten.

Nun waren auch die anderen Musketiere bei ihnen eingetroffen und betrachteten mit verwirrten Gesichtern das sich ihnen bietende Bild: Zwei Musketiere die bis auf die Haut durchnässt und völlig außer Atem sind und die mit gezogenen Klingen nebeneinander stehen.

„Habt ihr euch etwaa ein kleines Übungsduell geleistet, damit ihr wieder warm werdet, oder was ist hier passiert?“ meinte einer von ihnen, der gerne Witze zu den unpassendsten Situationen zum besten gab, denn es war ganz offensichtlich, dass das hier kein Spaß, sondern Todernst war, doch ihn schien das nicht zu kümmern.

„Jean, wir wurden von sieben uns unbekannten Männern angegriffen“, erklärte ihnen Aramis, der inzwischen wieder etwas zu Atem gekommen war.
„Ihr wisst also nicht zu wem sie gehörten?“, fragte Jean besorgt zurück, und als er das Kopfschütteln des Musketiers war nahm seufzte er laut auf: „Das darf doch nicht war sein, wer hat es denn nur auf die Musketiere des Königs abgesehen?“
Doch als Antwort erhielt er nur allgemeines Kopfschütteln.

Nach ein paar weiteren Erläuterungen machten sich Athos und Aramis auf den Weg nach Hause, wobei sie so in Gedanken vertieft waren, dass sie nicht bemerkten, wie sie ein Schatten in der Dunkelheit verfolgte.