Augustherausforderung 2004 von Anonymous

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Kapitel Enfant peru von Anonymous

Da man seine eigene Herausforderung denke ich auch lösen sollte, habe ich hier etwas verfasst. Ich entschuldige mich bei allen deren Figuren ich geklaut habe.

„....der Welfe war geschlagen, noch wehrte sich das Nest,
die unverzagten Städter, die hielten es noch fest.
Der Hunger kam, der Hunger! Das ist ein scharfer Dorn,
und suchten sie die Gnade so fanden sie den Zorn.“

(Adalbert von Chamisso: Die Weiber von Winsperg)

Saint Martin war entweder die wichtigste Bastion von ganz La Rochelle, oder hatte einen besonders harten Kommandanten. Jedenfalls dachte Athos das als er vor einem weiteren Geschosshagel hinter einer Bodenwelle Deckung suchte. Weiter drüben sah er Aramis mit einem Treffer stürzen. Ohne an die Gefahr für sich selbst zu denken, eilte er zu ihm, um in direkt in die Arme eines neuerlichen Ausfalles zu geraten. Innerhalb eines Augenblickes begriff Athos, dass er allein mit einem verwundeten Aramis, etwa dreißig Männern entgegenstand, seine Kameraden noch zu weit entfernt, um ihn rechtzeitig erreichen zu können. So sinnlos es war, er würde Aramis nicht dem Feind überlassen. Entschlossen zog er den Rapier.

„Lasst uns sie lehren, was ein wahrer Kämpfer ist.“ Überrascht bemerkte Athos, dass er nicht völlig allein stand. Einer der Männer, die dem Geschosshagel zuerst zum Opfer gefallen waren, hatte sich wieder auf die Füße gekämpft. Seite an Seite mit einem Soldaten den er nicht kannte, stellte sich Athos der Übermacht.

Es war ein entsetzlicher Kampf, wie lange sie so eingesteckt und ausgeteilt hatten, konnte Athos nicht sagen, nur dass schließlich ihre Kameraden sie erreichten und begannen die La Rocheller zurückzutreiben. Athos stand einem harten Gegner gegenüber, gerade als er einen besonders schweren Schlag parierte brach seine Klinge, im selben Augenblick, das hörte er mehr als dass er es sah, wurde auch die seines unbekannten Gefährten zerschmettert. Doch wo Athos Gegner sofort von dem herbeigeeilten d’Artagnan gebunden wurde, wollte der andere den Moment nutzen um Athos Gefährten zu töten. „Ehrloser Hund.“ Schoss es Athos durch den Kopf, als er mit aller Wucht seine Parierwaffe warf und den Mann damit wenn schon nicht tötete doch schlimm genug verletzte. Hastig griff er sich den Degen eines gefallenen, es war noch nicht vorbei!

Der Kommandant hatte inzwischen gesehen dass etwas schief zu laufen begann und schneller reagiert als ihnen lieb sein konnte. Ein weiterer Ausfall nahm die Angreifer in die Zange, es blieb ihnen nur der Rückzug. Porthos hatte den verwundeten Aramis geborgen, D’Artagnan focht an der Seite von ihm und hielt ihm die Feinde vom Hals. Athos und sein fremder Kamerad waren die letzten die wieder das Lager erreichten. Keuchend, die blutbeschmierten Waffen noch in der Hand blieben sie stehen. Dankbar in Sicherheit zu sein. „das kann doch nicht sein...“ D’Artagnan hatte sich nach beiden umgedreht und starrte sie an. „Wie ist das möglich..?“

Eher verwundert sah Athos seinen Kameraden an. Er war hochgewachsen, hatte langes schwarzes Haar, dass ihm in schweren Locken um die Schultern fiel, was ihn recht verwegen aussehen lies. Aber sein Gesicht, ein ebenmäßiges schönes Gesicht mit ausdrucksvollen dunklen Augen, war Athos vage vertraut. Es war seinem eigenen sehr ähnlich. Und im Blick seines Gegenübers erkannte er, dass dieser das selbe dachte. „Wie ist Euer Name?“ fragte Athos schließlich.

Derjenige sah ihn immer noch verwundert an. „Etienne de Josselin.“ stellte er sich schließlich vor. Sein bretonischer Akzent war nicht zu verkennen. „Und der eure?“ fragte er.

„Bei den Musketieren nennt man mich Athos.“ Erwiderte der angesprochene. „Aber wollen wir uns nicht in ruhe dazu unterhalten? Nachdem wir uns gewaschen haben?“

De Josselin musste spüren, dass Athos nicht vor den anderen sprechen mochte und nickte. „Das Lager meiner Truppen befindet sich auf der Südseite, sagt den Wachen dass Ihr zu Etienne de Josselin wollt und sie bringen Euch zu mir.“

***
Die Bretonen waren ein Adelsaufgebot, das sah Athos sofort. Wahrscheinlich waren sie alle im Gefolge der de Josselin hierher gekommen. Jedenfalls die die in diesem Bereich des Lagers waren. Ohne Umstände führten die Wachen ihn zu einem Zelt. Athos trat ein und war sich sofort darüber im klaren, dass de Josselin der Kommandant der Bretonen sein musste. So klein das Zelt war, er hatte es für sich allein, was ungewöhnlich war in diesem Lager. De Josselin bedeutete ihm sich zu setzen. „Ich muss zugeben... eure Erscheinung hat mich überrascht.“ Sagte er dabei.

Athos setzte sich langsam. „Das gleiche könnte ich auch sagen.“

„Ihr wolltet vorhin Euren wahren Namen nicht nennen.“ Erwiderte Josselin.

„Ich habe ihn in langen Jahren nicht genannt.“ Erwiderte Athos. „Mein Name ist Henri-Nicolas de la Fere.“

Etienne de Josselin setzte sich ihm gegenüber nachdem er ihnen beiden einen Becher wein eingeschenkt hatte. „de la Fere im Loiretal?“ fragte er dabei. „Im Berry?“

Athos nickte langsam. „Eben da.“ Erwiderte er.

De Josselin sagte eine Weile nichts, dann trank er einen Schluck Wein. „Verzeiht wenn ich Unhöflich bin.“ Sagte er sehr leise. „Aber ich habe Bilder des alten Comte gesehen.... ihr seid ihm nicht sehr ähnlich.“

Athos fuhr auf. „Wenn ihr damit etwas andeutet wollt...“ im selben Moment wurde ihm klar, dass er mit seiner Reaktion bereits etwas gestanden hatte.

Etienne de Josselin, drehte den Becher in der Hand. „Vergebt mir, Athos.“ Sagte er , immer noch leise. „Aber Euer Aussehen bringt mich zu einer sehr unhöflichen Frage. Seid ihr vielleicht...adoptiert worden?“

Von jedem anderen hätte Athos barsch die Frage zurückgewiesen. Doch in dem Gesicht, dass seinem so sehr glich, las er einen Schmerz der kaum geringer war als sein eigener. Er nickte langsam. „Etwas in der Art... ich habe es selbst lange nicht gewusst.....“

Athos erzählt.....

Es war ein warmer Spätsommerabend. Im Salon von de la Fere saßen Henri-Nicolas mit seiner Verlobten Anne, seinem Bruder Olivier und dem alten Grafen de la Fere zusammen. Warmes Abendlicht fiel durch die geöffneten Fenster herein. „Wenn du wirklich zu dieser Heirat entschlossen bist, Nicolas, dann denke ich ist es Zeit für eine Eröffnung.“ Sagte de la Fere senior in seiner sehr ruhigen, würdigen Art.

Anne überging diesen kleinen Seitenhieb mit einem charmanten Lächeln. Dass sie hier nicht immer sehr willkommen war, wusste sie, und überging die Unhöflichkeiten stets aufs liebenswürdigste. Olivier, der zurückgelehnt saß, schaute seinen Stiefvater überrascht an. „Eine Eröffnung?“ fragte er verwundert.

De la Fere senior nickte ernst. „Ja. Auch wenn ich mir immer noch wünschte ich könnte diese Dinge in andere Worte kleiden. Ich habe mir geschworen die Wahrheit auszusprechen bevor Nicolas heiratet.“ Sagte er langsam. „Du bist ebenso wenig mein natürlicher Sohn, wie Olivier es ist. Noch ist Olivers Mutter die deine.“

Die Eröffnung kam für sie alle einem Schock gleich. Nicolas sah ihn entsetzt an. „Aber wieso dann immer das vorgeben, ich sei dein Erbe? Wer sind meine Eltern?“ fragte er flüsternd. Die sprachlose Anne, hatte seine Hand gefasst, als wollte sie ihm mut zusprechen.

De la Fere senior sah hinaus, der Wind wisperte in den Espen des Parks. „Das werden wir nie erfahren.“ Sagte er leise. „Niemand in dieser Welt kann dir sagen wer deine Eltern sind, Nicolas. Es begann alles 1596...“

Loiretal, Sommer 1596

Der ganze Zug musste das Opfer eines neuerlichen Überfalles gewesen sein. Das sahen Catherine und Maria sofort, als sie die Leichen und Pferdekadaver auf der Straße bemerkten. Es war ein weiterer grausamer Sommer in dem sich die Religionskriege blutig in Frankreich austobten. Bisher war die kleine Grafschaft an der Loire weitgehend von den Heimsuchungen verschont worden, obwohl sie eine stark Hugenottisch durchsetzte Bevölkerung hatte.

Maria griff geschickt nach Catherines Zügeln und brachte beide Pferde zum stehen. In ihrer Eigenschaft als Gesellschafterin , Zofe und Beste Freundin der Grafentochter musste sie diese manchmal an gefährlichen Dummheiten hindern. „Wir sollten nicht näher reiten.“ Sagte sie ernst. „vielleicht sind die Mörder noch in der Nähe.“ Sie sprach sehr leise.

Catherine schaute mit entsetzten hinunter auf die Straße. War das dort unten das Angesicht der Hölle selbst? Schon wollte sie ihr Pferd antreiben um fortzureiten, als ein leises Greinen von unweit ihrer Pferde sie innehalten lies. Es klang wie ein Kind.

Die beiden jungen Damen sahen einander an, dann nickte sie beide und saßen ab. Das Geräusch kam aus einem Gebüsch unweit der Straße. Als Maria die Zweige auseinanderbog, sah Catherine eine tote Frau, in vornehmer Kleidung, die dort lag. Sie war von einem Armbrustbolzen getroffen worden. Ihre Gewandung war die einer reisenden Adligen, in den Armen jedoch hielt sie ein Kind. Ein Baby, nicht älter als zwei Monate, dass hungrig greinte. Vorsichtig nahm Catherine das Kind aus dem Armen der Toten. „Gott hat es geschützt und entkommen lassen.“ Flüsterte sie. „Er hat uns nicht umsonst hierher geführt.“

***

Vielleicht hätten Maria und Catherine eine einfache Frau gefunden um sich des Kindes anzunehmen oder gar einen Weg gehabt herauszufinden wer die unglückliche Tote gewesen war. Aber in der folgenden Nacht sollte ihr Leben eine so schwere Wendung nehmen, dass dies unmöglich wurde.

Der Überfall war mit dem Sonnenuntergang gekommen und inzwischen brannten das Schloss und die nahe liegenden Siedlungen. Der katholische Herzog hatte so viele Männer mitgebracht, dass sie allem was in der kleinen Grafschaft kämpfen konnte, dreifach überlegen waren. Catherines Brüder kämpften mit den Resten ihrer Männer wie die Löwen um den Frauen und Kindern die Flucht an die Ufer des Flusses zu ermöglichen.

Maria schaute sich um. Das Feuer loderte gleich einem Fanal gen Himmel und die Katholiken holten viel rascher auf, als irgendjemand hatte hoffen oder fürchten können. In ihrem Rücken lag das dunkle Ufer der Loire. „Wir müssen hinüber.“ Rief sie Catherine zu. Oder eigentlich meinte sie alle. All jene Frauen und Kinder die mit ihnen den Weg aus dem brennenden Dorf geschafft hatten. „Hinüber, über den Fluss.“ Es war ein gefährliches Unterfangen und sie wusste das. Aber besser ertrunken als diesen Mordbrennern in die Hände fallen!

Während Catherine vorausritt um den Flüchtenden die Richtung zu weisen, blieb Maria zurück um den letzten ermüdeten zu helfen. Es waren nicht mehr als vierzig oder fünfzig Menschen, Frauen, Kinder, Alte und Schwache, die versuchten die Loire zu durchfurten Catherine selbst war die letzte die es wagte, nachdem sie eine schwangere junge Frau auf ihr eigenes Pferd gesetzt hatte und dieses durch den Strom führte. Erschöpft, nass und immer noch vom entsetzen gepackt, erreichte sie das andere Ufer. Drüben waren die Katholiken inzwischen am Ufer angekommen. Aber sie setzten erst einmal nicht nach. Der Fluss war die Grenze der Grafschaft und wer wusste ob sie sich mit dem Grafen, dem das Gebiet auf dieser Flussseite gehörte und der Katholik war, anlegen wollten.

Hufgetrappel lies Maria aufschauen. Aus dem Wald heraus kam eine ganze Kavalkade bewaffneter Reiter auf die kleine Schar von Flüchtlingen zugejagt. Sie waren eingekreist, verloren. Ihre Verfolger brauchten den Fluss nicht zu überqueren, sie hatten ihre Männer schon hier. Entschlossen eilte sie zu den anderen und trat dem Reiter an der Spitze der Gruppe entgegen. „Habt Erbarmen, dies sind nur Frauen und Kinder. Wenn ihr Menschen seid.... wenn ihr Christen seid... dann schlachtet sie nicht auch noch ab.“ Sie wusste nicht an wen sie diese Worte wirklich gerichtet hatte, an den Reiter, an Gott, an niemanden. Der Reiter jedenfalls saß ab, es war ein junger Mann von vielleicht zwanzig Jahren. „Wir wollen euch nichts Böses Madame. Wir haben das Feuer gesehen und sind gekommen.“ Sein zorniger Blick traf das andere Ufer, wo lodernde Flammen die Nacht erhellten. „Mordbrenner.“ Sagte er leise und bitter.

***

de la Fere senior unterbrach seine Erzählung. „Damals lernte ich Catherine kennen und als wir nur wenige Monate später heirateten beschlossen wir das Kind zu behalten und als das unsere zu erziehen. Sie starb als du noch sehr klein warst, wie du dich erinnern wirst Nicolas.“

Nicolas nickte bejahend. „Ja und Madame Maria...“

„...sorgte für dich bis ich zum zweiten Mal heiratete und zwar Oliviers Mutter. Dann ging sie fort und heiratete einen tapferen Adligen unten in der Gascogne. Ich habe dich immer als meinen und Catherines Sohn angesehen Nicolas, aber nun da du selbst eine Familie gründest, solltest du wissen, dass wir vielleicht niemals erfahren werden, wer deine Eltern wirklich waren.“

„....wir werden niemals erfahren wer meine Eltern waren.“ Schloss Athos einen Bericht von dem er nicht so recht wusste, warum er ihn ausgesprochen hatte. Er sah auf und las im Gesicht von de Josselin eine solche Trauer, dass er sie erschreckte. „Was ist?“ die Frage war unwillkürlich gestellt. „Wenn ich Euch verletzt habe...“

Etienne de Josselin schüttelte den Kopf. „Das habt ihr nicht, Athos. Meine Mutter ist 1596 gestorben, sie war mit meinem eben geborenen jüngeren Bruder auf dem Wege zu Verwandten wo es sicherer war... Sie kam im Loiretal um, wir haben immer geglaubt, dass auch mein Bruder dort umgekommen ist.“ Sagte er leise. „Dabei wurde er gerettet.“

Fassungslos sah Athos ihn an. „Ihr glaubt das ich...“

Etienne nickte. „Dass ihr Jean Phillipe seid.“ Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. „Ich bin mit 15 selbst ins Loiretal geritten um mehr herauszufinden. Und da war eine Geschichte von einer jungen Frau, einer Adligen die bei einer Toten – deren Beschreibung sehr genau auf meine Mutter passte, einen kleinen Jungen gefunden hatte. Alle Einzelheiten, der Ort, die Zeit, das Aussehen der Frau, die Begleitmannschaft und das Alter des Jungen passten, aber ich fand nie heraus was aus derjenigen geworden war, denn niemand nannte mir den genauen Namen der Frau... und jetzt da ich eure Geschichte kenne, bin ich mir sicher, dass Ihr derjenige seid.“

Athos sage nicht, die Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum. Er konnte sie nicht ordnen. Nach einer Weile sprach Etienne erneut, leiser diesmal und ernster. „Ich weiß, das alles kommt für Euch wahrscheinlich überraschend und ich kann verstehen wenn Ihr es ablehnt, aber ich würde Euch gern als den Bruder betrachten dürfen, den ich vor so langer Zeit verloren habe.“

Überrascht sah Athos auf.. „Ich...ich würde Euch nie ablehnen Etienne...nur habe ich nie damit gerechnet, jemals die Familie meiner Mutter zu finden.“ Sagte er sanft.

***
Sie hatten lange in jener Nacht geredet. Etienne hatte ein wenig von sich erzählt. Er hatte auch seinen Vater jung verloren und trug den Titel des Comte de Josselin schon seit vielen Jahren. Irgendwann war Athos ebenfalls aufgetaut und hatte erst zögerlich, dann immer flüssiger die traurige Geschichte seines Lebens erzählt. Etienne hatte zugehört, und verstanden wie vielleicht niemand es jemals verstanden hatte. Als der Morgen sie beide zum Dienst rief hatten die beiden Brüder sich mit einer herzlichen Umarmung verabschiedet.

***

Ufer der Lys, später

Die Hinrichtung war in vollem Gange als zwei Reiter aus verschiedenen Richtungen das Ufer des Flusses erreichten. Der eine war Olivier den eine Nachricht von Athos hierher führte, der andere war Etienne, den eine dunkle Ahnung an die nebligen Ufer des Flusses gebracht hatte. Er hatte beim Kloster bereits alles gehört was es zu wissen gab. Nun sah er wie diese Frau, diese Anne, ihrem Henker beinahe entkam, im Uferschlamm ausrutschte und von diesem wieder eingeholt hatte. Den anderen Reiter sah er erst, als dieser heranpreschte und mit einem Hieb den Henker niederstreckte. Er kannte den Mann nicht, und hatte keine Zeit zu fragen, denn die Frau nutzte diesen Moment zur Flucht. Sie begann eilig vom Flussufer wegzulaufen. Rasch löste Etienne die am Sattel hängende Armbrust und lies sein Pferd auf die Hinterhand steigen, die Höhe verbesserte seine Schussposition. Der Bolzen flog und mit ihm gingen Etiennes gedachte Worte. Ich tue das nicht weil du deinen englischen Ehemann umgebracht hast – mache das so oft es dir Spaß macht. Und auch nicht für diese kleine Hure Constance – bring Krämersfrauen um solange es dir Freude macht. Und auch nicht für Buckingham – das war eine gute Tat von dir. Sondern weil du Athos verletzt hast. Du hast ihn betrogen, verletzt und in die Verzweiflung getrieben. Dafür stirbst du. Fahr zur Hölle! der Bolzen traf, es war ein einziger Tödlicher Schuss.

„Nein!“ der Aufschrei des anderen Reiters zerriss die Nacht. „Warum? Warum habt Ihr das getan?“

Etienne trieb sein Pferd an und ritt auf den Mann zu. „Ich hatte einen Bruder zu rächen.“ Sagte er als heran war.
Olivier sah ihn fassungslos an. Sein Gesicht, dass einem anderen – dem von Oliviers Bruder so ähnlich war. „Und ich hatte einen Bruder zu retten.“ Sagte er leise.