Entspannung von Percy 

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Kapitel Entspannung II

Kurze Zeit später stiegen sie am Saunapark aus dem Auto des Freundes. An der Rezeption mieteten sie sich gleich Bademäntel und Handtücher für alle und der Kassierer reichte jedem einen Spindschlüssel, den man am Handgelenk befestigen konnte.

Während sie die Treppe zum Umkleideraum emporstiegen, schärfte ihnen der Freund ein: „Die Schlüssel nicht verlieren, sonst darf derjenige im Bademantel zurückfahren.“

Im Umkleideraum angekommen, entkleidete sich der Freund mit der größten Selbstverständlichkeit, packte seine Kleider und Schuhe in den Spind und hüllte sich in den flauschigen, weißen Bademantel. Seine Freunde aus der Vergangenheit starrten ihn mit großen Augen an.

„Was?“ fragte der Freund verwirrt.

„Also….mon ami….“ druckste Aramis. „Euer Hemd dürftet Ihr schon anbehalten….“

Im Nebengang entledigte sich ein älterer Herr ebenfalls seiner Kleidung, schloß den Spind ab und wanderte entspannt, mit all seinen Handtüchern beladen, zur nächsten Tür.

D’Artagnan grinste. „Soso, das ist also hier der Dresscode, wie Ihr es nennt, ja?“

Rasch legte er seine Kleider ab und in den Spind, maß Aramis mit einem herausfordernden Blick, während er genußvoll provokant den Bademantel überstreifte.

Aramis‘ Wangen glühten, doch er brachte ein trotziges „Als ob mir das etwas ausmachen würde!“ zustande.

Rasch wurden die Sachen in den Spinden verstaut, jeder hatte sich in seinen Bademantel gehüllt und zwei Handtücher über dem Arm. „Na dann los. Auf in die Sauna.“ meinte der Freund, schlenderte los und ließ einer ebenfalls nur mit Bademantel bekleideten Dame den Vorrang auf dem Weg zur Tür.

Hinter sich hörte er Athos scharf die Luft einziehen, zeitgleich wurde sein Arm gepackt. „Das ist jetzt nicht Euer Ernst, mon ami!“ Athos Stimme war brüchig.

„Was denn? Was habt Ihr?“ Der Freund wandte sich gereizt um, Athos‘ Griff um seinen Arm war alles andere als sanft. Vorwurfsvoll schaute er auf die zu Klauen gekrümmten Finger, die sich in seinen Bizeps bohrten.

Athos versuchte, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen, doch in seinem Blick stand die blanke Panik. „Na, die Dame…….Ihr habt uns….mir….mit keinem Wort erwähnt, daß es hier auch Frauen gibt……“

„Ja, und?“ Der Freund wußte beim besten Willen nicht, worauf Athos hinauswollte. D’Artagnan und Porthos stießen sich bereits feixend an, Aramis verdrehte die Augen. „Natürlich gibt es hier Frauen. Wie überall. Das ist eine gemischte Sauna, ganz normal und unspektakulär.“

„UNSPEKTAKULÄR?“ Athos senkte die Stimme. „Unspektakulär? Das ist ja …..furchtbar……also, ich meine……“ Ihm fehlten die Worte.

„Also so furchtbar finde ich das nun allerdings nicht, mon cher Athos!“ Porthos reckte den Hals, denn gerade ging eine recht hübsche Frau zu ihrem Spind, genau an ihnen vorbei. „Seht das doch positiv: Der hübsche Ausblick! Und das ist so….zwanglos!“

„Also, gibt es denn keine Möglichkeit…..also ich meine……wären die Damen nicht lieber unter sich?“ Athos rang nach Worten.

„Da muss ich Euch enttäuschen, mein Lieber.“ Der Freund grinste. „Die Damen, die lieber unter sich sind, gehen zur Damensauna am Montag.“

„Na, das ist doch ein Wort! Wann ist denn Herrensauna?“ In Athos‘ Augen glomm ein Funke Hoffnung auf.

„Die gibt es nicht.“ zerstörte der Freund grinsend den letzten Strohhalm des Musketiers. „Es gibt nur die Damensauna und die gemischte Sauna!“

„Kommt, Athos, da müssen wir durch!“ Aramis hakte Athos resolut unter.

„Ja, als ob das so schlimm wäre….“ wisperte Porthos d’Artagnan zu, der zustimmend nickte und sich das Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Im Übrigen,“ dozierte der Freund, „Hat das Saunieren überhaupt nichts mit Nacktheit im geschlechtlichen Sinne zu tun. Hier geht es um Entspannung und körperliche Wellness, wobei Kleider sowohl störend, als auch unhygienisch sind!“

„Jawohl, Herr Doktor!“ D’Artagnan schlug zustimmend die Augen nieder, grinste aber trotzdem ein wenig ungebührlich.