Herz und Seele Frankreichs von RoostersCromedCDF

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Kapitel Kapitel 4

Liebe Leserschaft, bitte beachtet die veränderten Warnungen!


Es erschien Aramis völlig unwirklich, als die Sturmmänner ihn in Handschellen legten, ihre Pistolen akkurat von allen Seiten auf ihn gerichtet in ihre Mitte nahmen und durch das enge Stiegenhaus hinunter auf die Straße brachten. Sein Verstand konnte kaum glauben, dass dies hier tatsächlich passierte und ein kleiner Teil von ihm protestierte heftig. Bei jedem Schritt wägte er alle Fluchtmöglichkeiten ab und rechnete sich seine Überlebenschancen aus. Dennoch war ihm klar, dass es für ihn keinen Ausweg mehr gab und der Gedanke, dass er den Schergen der Gestapo ausgeliefert war, machte ihn benommen und ließ Übelkeit in ihm aufsteigen.

Vor dem Haus wartete eine große, dunkle Limousine, die von drei Sturmmännern der Gestapo flankiert wurde. Aramis liebte Autos, seit er bereits als kleiner Junge mit seinem Vater mitfahren und manches Mal sogar selbst lenken durfte. Der Mercedes 290, der nun glänzend und stattlich vor ihm stand, hätte wohl zu jedem anderen Zeitpunkt Begeisterungsstürme in ihm ausgelöst und er hätte alles dafür gegeben, in dieses Prachtexemplar einsteigen zu dürfen. Welch Ironie, dass dieses wunderschöne Auto ihn nun an den hässlichsten Ort der Stadt bringen würde! Einer der Offiziere öffnete ihm die Tür, ein anderer drückte ihn auf die Hinterbank, ein weiterer hatte bereits von der anderen Seite neben ihm Platz genommen und richtete die Waffe genau auf seinen Kopf. Als alle eingestiegen waren, fuhren sie los.

Die Männer benahmen sich überaus professionell und da Aramis keinerlei Anstalten machte, sich zu wehren oder zu fliehen, sprach niemand ein Wort. Aramis vermied es, die Sturmmänner anzusehen, er ertrug ihren Anblick und die damit verbundene Ausweglosigkeit seiner Situation nicht. Er wagte sich nicht einmal vorzustellen, was seine Gefangennahme für ihn bedeutete und es gab ihm einen Stich ins Herzen, wenn er an seine Brüder und die Sorgen, die sie sich unter Garantie machten, dachte. Um sich von dem Schmerz abzulenken blickte er aus dem Fenster, ließ die trotz des Krieges belebten Straßen und Menschen an sich vorbeiziehen und auf einmal erschien ihm nichts lebendiger und begehrenswerter als diese schlichte banale Alltäglichkeit. Er sah sich im Geist mit Anna durch die Gassen flanieren, mit seinen Brüdern von Bar zu Bar ziehen oder eines der kleinen Kirchlein aufsuchen, in denen er seiner Seele Ruhe und Einkehr gönnen konnte. Irgendwie hatte er den Eindruck, dass die alten, grauen Häuser mehr strahlten und das beginnende Grün der Bäume und Sträucher satter wirkten als sonst. Aramis fühlte Tränen in den Augen brennen und er fuhr sich verstohlen mit den gefesselten Handrücken über die Wange.

Nach einer guten halben Stunde hielt das Auto vor einem gediegenen weißen Metalltor, das augenblicklich von einem Wachmann geöffnet wurde. Dahinter lag ein wunderschönes altes Kloster, das im Herzen von Paris direkt an eine große Kirche anschloss. Der Vorplatz war geprägt von einer mächtigen Platane, die gut und gerne 200 Jahre alt sein mochte und dabei eine Erhabenheit ausstrahlte, die Aramis unerwartet beruhigte. Der Baum hatte wohl schon vieles erlebt und würde auch all das hier überdauern – sofern man ihn ließe!

Die Sturmmänner bugsierten Aramis zu einem großen Holztor und führten ihn in eine Art Aula, die komplett mit Marmor ausgelegt worden war. Die kleine Gruppe wurde von einer eifrigen, deutschen Sekretärin begrüßt, die sich im Gehen Notizen über die Art und Weise der Verhaftung machte und flotten Schrittes voranging. Anstatt Aramis die Haupttreppen hinauf zu geleiten schwenkten die Sturmmänner mit ihm nach rechts, durch eine kleinere schmiedeeiserne Tür und brachten ihn durch einen Kreuzgang hindurch in den vermutlich ältesten Flügel des Klostergebäudes. An der ersten Tür wartete ein Mann auf sie, allem Anschein nach jemand, der in der Befehlskette weiter oben stand als die ihn begleitenden Soldaten. Anhand der kurzen, mehr gebellten als gesprochenen Meldung eines der Soldaten und der markanten Rangabzeichen schloss Aramis, der sich in den letzten Jahren durchaus passable Deutschkenntnisse angeeignet hatte, dass es sich bei dem Mann wohl um einen Rottenführer handeln musste. Aramis wurde grob drei Treppen abwärts in einen kleinen Saal weiter gestoßen. Er vermutete, dass dieser Raum einmal eine ehemalige Kapelle gewesen war, die von allen sakralen Gegenständen befreit und zu einem Verhörzimmer umgebaut worden war. Der vordere Teil, vom hinteren Teil getrennt durch eine provisorische Wand mit einer schmucklosen Holztür, war weiß gestrichen und gekachelt. Der Raum wurde geprägt von der obligatorischen roten Fahne mit dem schwarzen Hakenkreuz und einem schmucklosen, weißen Metalltisch mit ebensolchen Sesseln. Der Tisch war am Boden verankert und ermöglichte es den Männern der Gestapo ihre Gefangenen anzuketten.

Aramis wurde in einer hohen Fensternische abgestellt und einer der Wachen nahm ihm kommentarlos die Handschellen ab. Die Sekretärin war bereits wieder mit den anderen Sturmmännern verschwunden, als die verbliebenen Zwei Platz für ihren Kommandanten machten, zurücktraten und salutierten: „Rottenführer Kleindienst – zu Befehl!“

„Los! Ausziehen!“, wurde Aramis von dem Mann, der Kleindienst hieß, auf Französisch mit einem furchtbaren deutschen Akzent, der ihm in den Ohren und im Herzen Schmerzen bereitete angeherrscht und auch die beiden Sturmmänner rückten wieder bedrohlich näher. Sie bildeten um ihn einen kleinen Kreis, hielten aber immer noch Abstand. Aramis sah Kleindienst in die Augen und er wusste mit Gewissheit, dass er einen Kettenhund vor sich hatte. Kleindienst hatte den gedungenen Körperbau eines Pitbulls , bei dem man nicht klar zwischen Muskelmasse und Fett unterscheiden konnte. Seine kleinen Augen funkelten unheilvoll aus seinem geröteten Mondgesicht, die Haare so kurz geschoren, dass es fast so schien, als hätte er eine Glatze. Kleindienst schien seine Wut nur mühsam zu bezähmen, hatte er doch offensichtlich den Mann vor sich, der für die meisten Verluste seiner Männer verantwortlich war. Er war allem Anschein nach kein wirklicher Anführer, sondern ein Befehlsempfänger, der diese wohl mit herausragender Präzision an weitere Befehlsempfänger weiter zu geben vermochte. Das Wesen dieses Mannes reizte Aramis, einen kurzen Moment lang spielte er lächelnd mit dem Gedanken, den Pitbull an das Ende seiner Kette zu treiben und Aramis wusste, dass es ihm ein Leichtes wäre, Kleindienst aus seiner kontrollierten Reserve zu locken. Oh ja, dieser Mann würde ihm nichts wirklich Schlimmes ohne den Befehl seines Kommissars antun, er würde sich zügeln müssen, aber da Aramis diesen noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, standen sie wohl noch am Anfang der Geschichte. An das Ende derselben zu denken verbot er sich. Und auch die Sturmmänner, die ihn rechts und links flankierten, waren ein im wahrsten Sinn des Wortes schlagkräftiges Argument und so hob Aramis langsam seine Hände und begann das wollene Hemd mit Bedacht aufzuknöpfen. Als er fertig war schlüpfte er heraus und legte es sorgsam zusammen. Aramis war sich unschlüssig, wo er es hinlegen sollte, aber Kleindienst nahm ihm die Entscheidung ab, indem er ihm das Hemd aus der Hand riss und achtlos in eine Ecke warf.

„Weiter!“, knurrte Kleindienst zufrieden und als er den ratlosen Blick von Aramis sah, fügte er höhnisch hinzu,„Die Schuhe!“.

Aramis beugte sich vor, band die Schuhe auf und zog sie aus. Bevor Kleindienst diese aufnehmen konnte, warf er sie jedoch selbst leichthin zu seinem Hemd und zog ohne weiteren Befehl auch seine Socken aus, die ebenso ihren Platz neben dem Hemd fanden. Der steinerne Boden war eiskalt und Aramis war klar, dass er bald zu frieren anfangen würde – bestenfalls.

Aramis zögerte nun, er sträubte sich gegen den Gedanken, vor diesen Männern seine Hose ausziehen zu müssen. Die Schergen standen vor ihm mit voller Montur und er fühlte sich ohnehin mehr als verletzlich, lediglich seine innere Gewissheit hier als Soldat bei der Ausübung seiner Pflicht zu stehen gaben ihm ein kleines bisschen Schutz – noch.

Kleindienst musste sein Zögern bemerkt haben, denn er hakte augenblicklich nach. Er bedrängte Aramis mit seinem wuchtigen Körper und kam ihm dabei so nahe, dass Aramis dessen scharfer Schweißgeruch in die Nase stieg. Wenige Zentimeter vor seinem Gesicht hielt Kleindienst inne und sagte mit leiser Stimme, der ein Hauch Belustigung mitschwang: „Die Hose auch, du Missgeburt!“

„Du hast es wohl bitter nötig, nicht wahr?“, antwortete Aramis reflexartig auf die Provokation reagierend und er wusste in der Sekunde, dass er einen Fehler gemacht hatte.

Der Schlag kam blitzartig und voller Kraft, Kleindiensts linke Faust traf Aramis auf der rechten Gesichtshälfte. Die Wucht des Schlages schleuderte Aramis nach hinten gegen die steinerne Wand unter dem Fenster und er hatte keinerlei Zeit auch nur in irgendeiner Weise zu reagieren. Noch während er sich abstütze und ehe er sich zur Gegenwehr sammeln konnte, schlugen nun auch die beiden Sturmmänner zu und Aramis ging in einem Reigen aus Schlägen unter. Die Schmerzen kamen explosionsartig mit jedem Treffer, er versuchte verzweifelt sich zu schützen, aber irgendwann wurde er von beiden Seiten an den Armen gegen die Wand gedrückt und Kleindienst zog mehrere Male voll durch. Aramis spürte seine Haut an den Wangen, an der Stirn und am Mund aufplatzen, er hatte sich durch die Gewalt der Schläge auf die Zunge gebissen und der Blutgeschmack vermischte sich mit dem Salz seines kalten Schweißes, der augenblicklich ausgebrochen war, auf seinen Lippen. Aus seiner Nase rann weiteres Blut und er stöhnte bei jedem Treffer, besonders wenn sich Kleindiensts Fäuste in seine Rippen senkten. Aramis versuchte immer noch, sich so gut es ging zusammen zu krümmen, aber der Griff der Sturmmänner war eisern, sie schienen das nicht zum ersten Mal zu machen.

„Hast du mir noch etwas zu sagen?“

Aramis hörte die Worte wie durch einen Schleier, es klingelte in seinen Ohren und durch die Schläge in die Magengegend war ihm wieder übel geworden. Er kämpfte den Drang, sich zu übergeben, nieder und richtete sich stöhnend auf, so gut er es vermochte.

„Sag deinen Waschweibern sie sollen mich loslassen, dann zeige ich dir, wie man richtig zuschlägt!“, grollte Aramis, das Zittern in seiner Stimme nicht verbergen könnend.

Die Antwort von Kleindienst kam postwendend, seine Fäuste trafen Aramis drei weitere Male unter den Rippen in die Nieren, der Schmerz raubte ihm den Atem und hätten die Sturmmänner ihn nicht gehalten, so wäre er wohl in die Knie gegangen.

„Martin, hör auf! Du gehst zu weit, Thernes muss informiert werden, dass er vorbereitet ist und er braucht ihn klar…“, zischte einer der beiden Gestapomänner. Aramis war erleichtert, dass die Ermahnung des Sturmmannes Erfolg zeigte, denn der Rottenführer ließ wutschnaubend von ihm ab und wies, seine Hände wechselseitig massierend, mit einer scharfen Geste seines Kopfes die Sturmmänner an, Aramis auf den Sessel vor dem weißen Metalltisch zu bringen. Die beiden Soldaten gehorchten augenblicklich, zerrten Aramis durch den Raum und drückten ihn auf den Stuhl. Sie rissen seine Hände nach vorne und ketteten ihn mit zentimeterdicken Handschellen, die am Ende einer kurzen Kette hingen, an die Mitte des Tisches.

Aramis hatte nun zum ersten Mal die Möglichkeit durchzuatmen, er merkte jedoch, dass er keinen tieferen Luftzug nehmen konnte, ohne dass seine Rippen höllisch schmerzten. Er hatte es dumpf Knacken gehört und war sich sicher, dass die Blessuren gröberer Natur waren. Dennoch richtete er sich in dem Sessel auf und starrte Kleindienst trotzig in die Augen. Er sah, wie der Rottenführer gegen seinen Impuls, noch einmal zuzuschlagen, ankämpfen musste und wusste, dass er fürs Erste gewonnen hatte, wenngleich zu einem bitteren Preis. Immer mehr Blut sammelte sich in seinem Mund und Aramis musste es wohl oder übel ausspucken. Er versuchte sich dabei so würdevoll wie möglich zur Seite zu drehen, schaffte es aber aufgrund der Ketten und der protestierenden Rippen nur bedingt. Ein roter Blutschleier legte sich um das linke Tischbein. Nun, ein Sieg sah wohl anders aus!

Kleindienst hatte sich bereits wieder voll im Griff und da sein Gesicht einen Ausdruck offener Befriedigung ausstrahlte, vermutete Aramis, dass er wohl so übel aussah, wie er sich im Moment fühlte. Er sah Aramis an und beugte sich über den Tisch:

„Wer ist hier das Waschweib, häh?“, flüsterte er süffisant. „Behalte deine Hosen an, du wirst sie noch brauchen…!“, setzte er spöttisch nach.

Aramis war klug genug, nicht zu antworten, sondern erwiderte den Hohn des Mannes mit dem Ansatz eines Lächelns. Selbst das tat aufgrund der aufgehenden Schwellungen weh, aber als Kleindienst als erster den Blickkontakt unterbrach und sich abwandte, war es das Aramis wert gewesen.

„Wir gehen!“, kommandierte der Rottenführer seine Männer aus dem Zimmer, im Gehen einen letzten abschätzenden Blick auf Aramis werfend. „Und wir kommen sicher wieder, das ist ein Versprechen, du kleine Résistance-Ratte!“, fügte er überheblich hinzu, ehe er die Tür hinter sich schloss.

Aramis blieb starr und aufrecht sitzen, bis die drei Männer den Raum verlassen hatten. Erst als er die Tür ins Schloss fallen hörte, atmete er aus und ließ sich erschöpft und zitternd nach vorne auf seine Hände sinken. Er schloss die Augen und atmete so gut es ging durch, Blut tropfte mittlerweile auf den blütenweißen Tisch und benetzte die lackierte Fläche. Als er sich ein wenig gesammelt hatte, richtete er sich langsam, so gut es sein Rippenbogen zuließ auf und versuchte, mit dem angeketteten Handrücken das Blut von seiner Nase und seinem Bart zu wischen. Es gelang ihm nur bedingt, aber immerhin hatte es zu rinnen aufgehört. Vorsichtig strich er mit seiner Zunge über die aufgeplatzte Lippe, ließ es aber sofort wieder sein. Er konnte ohnehin nichts gegen das Anschwellen der Hämatome unternehmen. Zutiefst schockiert von dem Übergriff der Sturmmänner sank Aramis wieder nach vorne auf den Tisch, abgestützt von seinen Unterarmen und versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen.

Er war niemals ein Kind der Traurigkeit gewesen, Kneipenschlägereien und Scharmützel waren ihm vertraut und er konnte ebenso einstecken wie austeilen. Gerade in seiner Zeit als Rekrut und später während seiner Scharfschützenausbildung hatte er sich immer wieder ob seines losen Mundwerkes blaue Augen oder blutige Nasen und Lippen geholt, aber Aramis konnte sich nicht erinnern, jemals so zusammengeschlagen worden zu sein. Die Systematik und Brutalität, mit der Kleindienst und seine Männer vorgegangen waren, waren erschreckend gewesen, jeder Schlag hatte gesessen und es war offensichtlich, dass sie dies als Team durchgeführt hatten, mit dem einzigen Ziel, ihn zu erschüttern, zu verletzen und zu demoralisieren. Ersteres hatten sie erreicht, letzteres noch lange nicht – vom jetzigen Standpunkt aus gesehen.

Aramis wusste nicht, wie lange er dagesessen hatte, er war wohl kurz eingenickt. Als Soldat hatte er gelernt in jeder erdenklichen Lage zu schlafen und jede erdenkliche Möglichkeit dafür zu nutzen. Jetzt, da das Adrenalin des Angriffs und der Festnahme sich längst verflüchtigt und der Schmerz des brutalen Übergriffs sich ausgebreitet hatte, fühlte sich Aramis erschöpft und leer. Er hatte sein Zeitgefühl verloren. Da die großen gotischen Fenster mit Hilfe von groben Holzplanken verdunkelt worden waren und der Raum im Moment nur schwach von einer dünnen, rötlichen Glühbirne erhellt wurde, konnte er nur annähernd erahnen, wie viel Zeit seit seiner Festnahme vergangen war.

Aramis vermutete, dass es wohl früher Abend sein musste, denn als die Tür geöffnet wurde strahlte der Kreuzgang dahinter in jenem warm-hellen Rotton, der so typisch für das letzte Aufbegehren des Tages war, bevor die Nacht ihr Recht einforderte. Aramis wusste in diesem Moment, dass hier nun der Mann, der das Sagen hatte, seinen Auftritt hatte. Es überraschte Aramis nicht, dass der Hauptkommissar der Gestapo unscheinbar war. Seine eher schmächtige Statur wurde durch den schwarzen Ledermantel und der ebenfalls schwarzen Uniform mit den obligatorischen silbernen Abzeichen kaschiert, sein Gesicht wirkte auf den ersten Blick gutmütig, wenngleich ein wenig oberlehrerhaft. Der Eindruck wurde durch die kleine runde Brille verstärkt. Wenn man diesem Mann auf der Straße begegnen würde, dann würde man keinen weiteren Gedanken an ihn verschwenden. Aramis kam in den Sinn, wie absurd es war, dass dieses Dutzendgesicht ein Gestapogesicht sein und wie das Böse, das dieser Mann ausstrahlte, die Banalität darin überlagern und erhöhen konnte, und ihm lief ein Schauer über den Rücken!